Was bei einem Flug von der Jöchelspitze sonst noch so zu wissen lohnt
erzählt Euch heute Euer Onkel Markus

 

Nachdem ich beim nochmaligen Durchlesen meines Werkes " 41,5 km von der Jöchelspitze" zwar nicht ein romantisches Element, so doch die Fakten und Belehrungen vermißt habe, die einen echten Bildungsroman ausmachen, will ich das heute nachzuholen versuchen, sofern mir Martin da noch nicht zuvorgekommen ist.

 

Also die zusammengesammelten Gerüchte besagen folgendes:

Wo man wann gut starten kann, ist außer bei S-Winden nicht so ganz eindeutig. Da gibt’s oft zeitweise durch Thermik überlagertes Lee und man muß aufpassen wann man rausgeht. Besonders bei Westwind sind wohl die Starts direkt östlich der Bergstation im Lee des Waldrückens westlich der Bahn. Windsäcke länger beobachten und bei ständigen Winddrehungen aufmerksam sein. Im Sommer kommt wohl der Wind auch irgendwann mal von Norden rübergeschwappt, und dann heissts runterlaufen!

Der Talwind ist oft stark und meistens von Osten. Gelegentlich weht er aber auch anderstherum oder ist in Bach von West und in Stanzach von Ost. Beim weitausholenden Landeanflug sollte man nicht unbedingt in die Düse bei Stockach fliegen.

Bei Streckenteilen Richtung S-W, muß man früh genug losfliegen, weil der Nordwind später am Tag zuerst die kurzen N-S Täler runterpfeift, und dann wohl auch über die Gipfel kommt. (Siehe Bericht Nebelhorn-Holzgau).

Bis zur Ellbogner Spitze geht’s noch ganz gut. Anflugpunkte sind die Felsrippen und Rinnen aus den Südseiten. Die Ellbogner Spitze soll einen Monsterbart haben, bei mir war der allerdings gerade an der Roten Tenne auf Urlaub.

Der Weiterflug zum Biberkopf ist je später angegangen desto unzuverlässiger und weiter über Warth zum Hochtannbergpaß wird’s immer schwieriger.

Beim Rückflug möglichst nicht in den Ost-Talwind absinken, weil die ganzen dann angeflogenen S-W Seiten im Lee sind.

Der Flug nach N-O ist einfacher. Morgens gegen den schwachen Talwind hin, nachmittags mit demselben schnell zurück. Neben den Thermiktankstellen von Martin, gings auch noch am Ostausläufer der Urbeleskarspitze gut. Ist man weit unten, kann man an den Felsen östlich des Lachenkopfes an der Klimmspitze aufsoaren. Das selbe geht auf der anderen Talseite an der Rotwand und an einer Rippe mit Windsack, die von ganz unten am Sportplatz in Elbigenalp losgeht. ( Und weiß der Teufel wo sonst noch)

Von der Klimmspitze kann man zur Stallkarspitze nach Norden übers Hinterhornbachtal springen und fliegt dabei die Mulde etwas östlich des Gipfels an. Meiner Erfahrung nach ist aber erst die Lachenspitze einen Talsprung weiter halbwegs zuverlässig.

Die zweite Möglichkeit von der Klimmspitze geht rechtwinklig übers Lechtal rüber zur ?? ( meine Karte ist aus) und weiter zum Thaneller oder Richtung Berwang, Lermoos.

Ab ca. 16 Uhr kann man zur Ruitelspitze fliegen, wo man überm Talwind angekommen gute und hochreichende Abendthermik hat. Wie es da im Talwind ausschaut weiß ich nicht. Da muß man wohl eher zum Sonnenkogel? (Karte aus) rüber, der aber ein hoch hängendes und schlecht sichtbares Materialseilbahnseil auf der Ostseite bereithält. Hier also Vorsicht.

 

Und nun kann jeder noch anhängen, was im sonst noch so einfällt oder was bei mir Mist war.

Markus Schmidt

 

Nur eines noch: Frequenzen für Funk an der Jöchelspitze sind 433,500 MHz für Freiflieger und 434,000 MHz für Schulung un damit evtl. auch für Notfälle.

Martin

 


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